Was uns bei unserer ‚Wallfahrt‘ immer wieder auffiel, war die unglaubliche Höflichkeit und Hilfsbereitschaft von Menschen, die uns doch ganz zufällig begegnet sind. So war es, als wir an diesem trüben, verregneten Tag vor geschlossener Tür des Robert-Johnson-Museums in Crystal Springs völlig ratlos dastanden. Da saßen wir schon wieder im Auto, bereit wieder wegzufahren, als uns eine ältere Dame vom gegenüber liegenden Möbelgeschäft lebhaft gestikulierend ein Zeichen gab. Dann rief sie geschwind an und im Nu tauchte eine andere Frau auf, die vorher den Schlüssel zum Museum organisiert hatte und uns jetzt da hereinließ. Das Museum war vielleicht nicht gerade prickelnd, jedoch die Erfahrung spontaner Hilfsbereitschaft war sehr schön.
Hazlehurst kann mit dem Kapital nicht groß wuchern, Geburtsort von Robert Johnson zu sein. Ein paar verschlafene Straßen, immer wieder ein Möbelgeschäft. Doch das dortige Mississippi-Music-Museum, beherbergt im alten Bahnhofsgebäude, überrascht angenehm mit solider Fülle an Exponaten, Plakaten und anderen Objekten, sogar mit Besucherzahl. Symptomatisch auch hier, dass der Museumsdirektor, im übrigen sehr kompetent und zuvorkommend, seinen Job ehrenamtlich ausübt. Auf jeden Fall standen wir an demselben Gleis, über dem schon vor fast Hundert Jahren Züge vorbeirollten, in denen vielleicht auch mal Robert Johnson saß.